Ein einziger Schuss kann den Hörsinn von Jäger und Hund nachhaltig schädigen. Schalldämpfer leisten Abhilfe. Wir erklären technische Möglichkeiten und Grenzen.
Auch wenn es sich in den vergangenen Jahren schon zaghaft angekündigt hatte, kam die großflächige Freigabe von Schalldämpfern in ihrer Geschwindigkeit für die meisten Jäger doch überraschend. In Bayern, Baden-Württemberg, Brandenburg und Rheinland-Pfalz ist ein Voreintrag von der Waffenbehörde mittlerweile recht problemlos zu erhalten. Etliche weitere Bundesländer haben den Weg dafür frei gemacht und sammeln gerade erste Erfahrungen damit.
Schon folgt die Qual der Wahl, denn das Angebot ist unterdessen riesig.
Für die meisten Jäger spielen vor allem drei Faktoren eine wichtige Rolle:
- die Dämpfungsleistung,
- das Gewicht und
- die Nettolänge des Schalldämpfers (also die Verlängerung der Waffe durch den über die Mündung
Der Wunsch nach einer möglichst hohen Dämpfungsleistung ist nachvollziehbar. Schon ein vergleichsweise niedriger Dämpfungswert von 20 Dezibel ist gleichbedeutend mit einer Reduktion des Schalldrucks um satte 90 Prozent! Selbst in dieser Klasse der zumeist sehr kompakten und leichten Schalldämpfer tut man also seinen und den Ohren des Jagdhundes eine Menge Gutes. Bei vielen Jägern wird allerdings die Schmerzschwelle erst bei einer Lärmreduktion von 25 bis 30 Dezibel unterschritten, sodass man dann zu leistungsfähigeren Modellen greifen sollte.
Schalldämpfer bieten den aus der Mündung strömenden heißen und hochgespannten Gasen einen Raum, in dem sich der extrem hohe Druck reduzieren kann. Wenn die Gase dann aus dem Dämpfer in die Umgebung austreten, entsteht aufgrund des sehr viel niedrigeren Drucks ein hörbar leiserer Knall. Je mehr Volumen der Dämpfer hierfür zur Verfügung stellt, desto größer ist der Entspannungseffekt. Sehr große Dämpfer reduzieren den Schusslärm daher in der Regel besser. Hier setzt die Praktikabilität dann aber irgendwann Grenzen aufgrund Durchmesser, Baulänge und Gewicht.
Im Schalldämpfer selber sind Blenden verbaut, die das Innenleben in verschiedene Kammern unterteilen. Beim Durchflug verlegt das Geschoss zeitweise die Öffnungen in den Blenden, sodass sich die dahinter befindlichen Gase nur schrittweise von Kammer zu Kammer ausbreiten können. Die Blenden verursachen je nach Bauart außerdem Verwirbelungen des Gasstroms: Diese tragen dazu bei, dass das Gas über einen verlängerten Zeitraum abströmt. Hierdurch können Druckspitzen ebenfalls verringert werden. Einen erheblichen Effekt hat auch die Abkühlung der Schwadengase durch Wärme-Aufnahme des Schalldämpfers, die zusätzlich zu einer Druckreduktion führt.
Schalldämpfer werden zumeist aus folgenden Materialien gefertigt:
- Die aus Stahl verfügen über eine sehr gute Wärme-Absorption. Sie sind in der Regel preisgünstig und äußerst robust. Dafür können sie bei mangelnder Pflege rosten und sind im Vergleich zu anderen Werkstoffen recht schwer.
- Die meisten Jagddämpfer werden daher aus Aluminium gefertigt. Diese sind zwar meist etwas weniger belastbar, dafür beeinflussen sie die Waffenbalance weniger und sind korrosionsbeständig. Wer etwas tiefer in die Tasche greifen will, kann zu Titan greifen, das verschleißärmer als Alu ist.
Möglichst alles aus einer Hand
Voraussetzung für die Befestigung eines Schalldämpfers an der Waffe ist ein Mündungsgewinde. Es empfiehlt sich daher, bei der Bestellung von Neuwaffen immer gleich ein Mündungsgewinde mitzuordern. Muss man dieses nachträglich anbringen lassen, können sich Schwierigkeiten ergeben: Die Lauf-Seelenachse fluchtet in der Regel nie hundertprozentig mit der Außenkontur des Laufs. Wird der Lauf nun vom Büchsenmacher einfach entlang der Außenkontur in die Drehbank eingespannt, kann beim Anbringen des Gewindes ein Fluchtungsfehler entstehen. Befindet sich dadurch die Seele des Dämpfers nicht exakt in der Richtung der Seelenachse des Laufs, kann es zu Blenden-Kontakten des Geschosses kommen. Schwerwiegende Beschädigungen des Dämpfers sind zwar sehr selten, allerdings verschlechtert sich die Schussleistung der Waffe deutlich.
Man sollte seine Waffe daher unbedingt in fachkundige Hände geben und idealerweise den Schalldämpfer dort kaufen, wo auch das Gewinde angebracht wird: Schießt die Waffe nicht, beschränkt sich die Reklamation auf einen einzigen Ansprechpartner, und gegenseitige Schuldzuweisungen entfallen.
Magnum-Kaliber erfordern Spezielles
Auch Magnum-Patronen lassen sich gut mit einem Schalldämfer zähmen. Eine radikale Laufkürzung macht hier allerdings weniger Sinn, da der Leistungsvorteil der Patronen verlorengeht und die Belastung des Dämpfers erheblich ansteigt. In jedem Fall sollte man dann zu Magnum-Schalldämpfern greifen, die auf die größeren Schwadengas-Mengen abgestimmt sind.
Noch ein positiver Nebeneffekt beim Einsatz eines Schalldämpfers sei zum Schluss erwähnt: Durch ihn erhöht sich die Präzision der Büchse zumeist merklich.
Schalldämpfer: Das müssen Jäger zur Pflege und Trocknung wissen:
"Wer nicht pflegt und trocknet, bei dem bildet sich schneller als gedacht Lochfraß“
Verbrauchsgut – vielleicht in Norwegen, wo man sich „Schallis“ einfach kaufen kann. Bei uns, mit Eintrag und Austrag in die Waffenbesitzkarte (WBK), ist das irgendwie was anderes. Was aber schon immer etwas verunsichert, ist, dass der Schalldämpfer wie eine Art „Black Box“ anmutet: Man kann nicht reinschauen und weiß daher auch nicht, was drin vorgeht. Ein A-Tec H2 bildet da eine schöne Ausnahme, da man ihn zerlegen kann. Bei ihm sieht man sehr gut, was sich da nach jedem Schuss an neuen Pulverrückständen ablagert.
„Bis der Jäger merkt, dass im Innern etwas kaputt ist, hat er im günstigsten Fall die plötzlich abnehmende Präzision auf dem Schießstand bemerkt.
Aus den Pulverrückständen bildet sich in Kombination mit Feuchtigkeit Salpeter und Ammoniak. Beides setzt dem Dämpfermaterial arg zu. „Den scharfen Geruch bemerkt man sofort an der Schalldämpfermündung“ „Es ist egal, ob Sie Alu oder Stahl haben und wie dick die Wandung ist. Wer nicht pflegt und trocknet, bei dem bildet sich schneller als gedacht Lochfraß“, Innerhalb von nur zwei bis drei Monaten kann ein schlecht gewarteter Dämpfer mit dünnen Wandungen schon das Zeitliche segnen.
Möglichst alles aus einer Hand
Voraussetzung für die Befestigung eines Schalldämpfers an der Waffe ist ein Mündungsgewinde. Es empfiehlt sich daher, bei der Bestellung von Neuwaffen immer gleich ein Mündungsgewinde mitzuordern. Muss man dieses nachträglich anbringen lassen, können sich Schwierigkeiten ergeben: Die Lauf-Seelenachse fluchtet in der Regel nie hundertprozentig mit der Außenkontur des Laufs. Wird der Lauf nun vom Büchsenmacher einfach entlang der Außenkontur in die Drehbank eingespannt, kann beim Anbringen des Gewindes ein Fluchtungsfehler entstehen. Befindet sich dadurch die Seele des Dämpfers nicht exakt in der Richtung der Seelenachse des Laufs, kann es zu Blenden-Kontakten des Geschosses kommen. Schwerwiegende Beschädigungen des Dämpfers sind zwar sehr selten, allerdings verschlechtert sich die Schussleistung der Waffe deutlich.
Man sollte seine Waffe daher unbedingt in fachkundige Hände geben und idealerweise den Schalldämpfer dort kaufen, wo auch das Gewinde angebracht wird: Schießt die Waffe nicht, beschränkt sich die Reklamation auf einen einzigen Ansprechpartner, und gegenseitige Schuldzuweisungen entfallen.
Magnum-Kaliber erfordern Spezielles
Auch Magnum-Patronen lassen sich gut mit einem Schalldämfer zähmen. Eine radikale Laufkürzung macht hier allerdings weniger Sinn, da der Leistungsvorteil der Patronen verlorengeht und die Belastung des Dämpfers erheblich ansteigt. In jedem Fall sollte man dann zu Magnum-Schalldämpfern greifen, die auf die größeren Schwadengas-Mengen abgestimmt sind.
Noch ein positiver Nebeneffekt beim Einsatz eines Schalldämpfers sei zum Schluss erwähnt: Durch ihn erhöht sich die Präzision der Büchse zumeist merklich.
Schalldämpfer: Das müssen Jäger zur Pflege und Trocknung wissen:
"Wer nicht pflegt und trocknet, bei dem bildet sich schneller als gedacht Lochfraß“
Verbrauchsgut – vielleicht in Norwegen, wo man sich „Schallis“ einfach kaufen kann. Bei uns, mit Eintrag und Austrag in die Waffenbesitzkarte (WBK), ist das irgendwie was anderes. Was aber schon immer etwas verunsichert, ist, dass der Schalldämpfer wie eine Art „Black Box“ anmutet: Man kann nicht reinschauen und weiß daher auch nicht, was drin vorgeht. Ein A-Tec H2 bildet da eine schöne Ausnahme, da man ihn zerlegen kann. Bei ihm sieht man sehr gut, was sich da nach jedem Schuss an neuen Pulverrückständen ablagert.
„Bis der Jäger merkt, dass im Innern etwas kaputt ist, hat er im günstigsten Fall die plötzlich abnehmende Präzision auf dem Schießstand bemerkt.
Aus den Pulverrückständen bildet sich in Kombination mit Feuchtigkeit Salpeter und Ammoniak. Beides setzt dem Dämpfermaterial arg zu. „Den scharfen Geruch bemerkt man sofort an der Schalldämpfermündung“ „Es ist egal, ob Sie Alu oder Stahl haben und wie dick die Wandung ist. Tombak ist noch eine teuere Lösung um dem vorzubeugen.